Es ist Zeit etwas zu ändern!

Das Toast dick beschmiert mit Nutella in meiner Hand. Ich beiße ab, nehme den Geschmack kaum wahr , kaue , schlucke, und beiße nochmal ab bis es weg ist. Das nächste ist schon fertig. Wieder Nutella drauf und ab in meinen Mund damit. Eine Träne läuft über meine Wange.
Ich fühle mich wie ein ekliges, verfressenes Monster, das alles isst was ihm in die Hände kommt.
Ich habe in den letzten Tagen jegliche Achtung vor mir verloren , weil ich so unglaublich viel gegessen habe.
Es war wie ein Trancezustand. Eine Stimme in meinem Kopf, die mir sagte : Iss! Iss einfach und hör nicht auf! Alle deine negativen Gefühle werden verschwinden!
UND ? Sie sind nicht verschwunden. Im Gegenteil. Sie sind stärker geworden, sie haben mich zu sich gezogen, vollkommen. Ich bin nur noch schlecht drauf. Seit 2 Tagen suche in nach Therapiemöglichkeiten im Internet.
Ich muss etwas ändern.. Ich bin gefangen in dem Kreislauf aus Hungern und Fressen und habe das Gefühl da nicht mehr rauszukommen.
Zu hungern war okay. Da habe ich mich wenigstens stark gefühlt und diszipliniert. Doch wenn ich alles in mich reinstopfe habe ich das Gefühl meine Würde zu verlieren, ein anderer Mensch zu sein.. Dann möchte ich nicht mehr an die Öffentlichkeit, weil ich mich so sehr schäme, dafür wer ich bin und was ich mache.
Ich habe mir vorgenommen ab morgen wieder meine Fastenliste zu beachten.
Erst ist mir in den Sinn gekommen Kalorienpläne aufzustellen, aber ich wüsste dass ich die nicht einhalten könnte, ich wüsste es einfach.
Deswegen gilt nun wieder ein Verbot für manche Nahrungsmittel. Ich brauche das und das kann ich auch einhalten. Zumindest hoffe ich das.
Ich weiß, dass es keine dauerhafte Lösung ist.. dass es sogar eine schwachsinnige Lösung ist sich alles zu verbieten, weil man früher oder später eh wieder damit aufhören muss... jedoch ist es jetzt optimal, damit ich nicht wieder auf mein damaliges Anfangsgewicht von 56 Kg komme. Ich weiß zur Zeit nicht wie viel ich wiege, aber ich werde mich erst nach einer Woche 'fasten' wiegen. Ich glaube, sonst würde ich wirklich verzweifeln und mich schämen.
Ich hoffe, dass es mir was bringt, dass hier hin zu schreiben. Ich möchte euch nämlich auch zeigen, dass ich nicht so schwach und undiszipliniert bin.
Das Gute ist, dass ich heute und das ganze Wochenende arbeiten muss, dh. dass ich kaum Zeit zum Fressen finden werde. Das Schlechte am Arbeiten ist, dass es in mir oft Angstgefühle auslöst und ich deswegen davor fresse.
Komplizierter Zusammenhang. Komplizierte Welt.
Jedoch liiebe ich meine Arbeit und wenn ich einmal da bin sind die schlechten Gefühle alle weg. War zumindest bisher immer so.

Man bin ich froh, dass ich das gerade alles rausgelassen habe.Es hat mir jetzt schon geholfen , mich besser zu fühlen.
In den nächsten Tagen werde ich berichten wie es läuft und euch auch detailliert schreiben, was ich alles gegessen habe.
Jedoch bin ich ab Montag eine Woche in Italien bei meiner Austauschfamilie um die mal kennenzulernen. Mal sehen wie das verläuft.. und mal sehen ob ich mich dann melden kann..

Küsschen ;*