Donnerstag, 29. August 2013

Und wir trinken das Öl aus Fässern, jeden Tag.

Kaum zu glauben, aber ich lebe noch.
Seit 3 Wochen lebe ich nun schon in Italien und ich muss sagen diese wenigen Wochen waren schon voll mit neuen Eindrücken.
Sowohl positiv als auch negativ..
Kommen wir erstmal zu den positiven Ereignissen.
Das Wetter hier ist wirlich traumhaft... bis auf ganz wenige Ausnahmen schien hier die letzten Tage immer die Sonne bei fast 30
Grad.. so lässt es sich doch aushalten.
Zum anderen habe ich ein neues Hobby - Wakeboarden.
Mein Gastvater fragte mich einen Tag nach meiner Ankunft ob ich mal mitkommen möchte und ich stimme nach kurzem zögern zu
Mein erster Versuch auf dem Wakeboard war zwar etwas kläglich, aber ich war jetzt schon über 10 Mal mit und habe mich schon deutlich
verbessert.. es ist einfach schön auf dem Board durchs Wasser gezogen zu werden und diese Geschwindigkeit zu spüren. Wow!
Ebenfalls direkt an meinem Ankunftstag lernte ich ein anderes Au Pair aus Kalifornien kennen. So ein fröhliches Mädchen.
Habe selten einen Menschen so viel reden hören. Sie redet in einer Tour und sprüht nur so vor Energie.
Letzte Woche ging es dann mit ihr nach Venedig. So eine unfassbar schöne Stadt. Ich war zwar schon mal da, aber die Schönheit hat mich ein zweites mal überwätigt.

Nunja. Jetzt zum weniger schönen Teil.
Meine Unzufriedenheit mit mir, die Essgewohnheiten hier und mein Sportpensum.
Fangen wir erstmal mit italienischen Frauen an. Es ist unglaublich, aber hier ist wirklich eine dünner
als die andere - ungelogen. Ich habe mich schon gefragt ob die alle hier besondere Gene haben oder einfach irgendwelche Pillen schlucken die dünn machen.
Immer wenn ich wakeboarden bin, sind am See wirklich zu 99% , und das ist keine Übertreibung, wunderschöne dünne Frauen.
Manchmal aber auch fast schon zu dünn. Genau wie meine Gastmutter. Sie hat eine fabelhafte Figur, aber isst ohne Ende.
Morgens Pfannkuchen oder Waffeln, Mittags Reis mit Avocado und Abends nen Riesenteller Nudeln und als Nachtisch noch Schokolade oder Kuchen.
Und sie sieht aus wie ein Streichholz. Beim Vater ist das nicht anders.
Gemein sowas. Die ersten Tage hier habe ich genauso gegessen wie sie, aber ich habe mich schon nach einer Woche so unwohl gefühlt, dass ich drum gebeten habe mit zum einkaufen kommen zu können. Dort habe ich mir dann Magerjoghurt, Knäckebrot und Frischkäse mitgenommen. Lecker.
Mein Frühstück besteht somit meistens aus Obst mit Joghurt oder 2 Knäckebroten.
Mittags und Abends wirds immer schwierig für mich, weil die hier wirklich jeden Tag 2 Mal warm essen. Und wie schön in der Überschrift deutlich wird, ist der Ölkonsum hier unfassbar hoch. Die Flasche wird förmlich über dem Essen ausgekippt.
Klar hätte ich mir das in Italien denken können.. das ist normal hier. Aber die Mutter backt zudem auch dauernd Kuchen, Muffins oder Kekse und stellt mir das hin und sagt guten Appetit, oder sie drückt mir ein Eis in die Hand. Und das ist nun wirklich zu viel
des Guten. Ich werde versuchen ihr freundlich beizubringen, dass ich das nicht möchte.
Denn ich traue mich kaum im Bikini zu zeigen, vor allem am See ist das schwierig, wo die ganzen dünnen und augenscheinlich perfekten Menschen rumlaufen. Ich sitze dann da, schaue an mir hinunter und verspüre Hass und Ekel.
Ich bin der Wal in dem Getümmel aus Perfektion. Ich fühle mich fehl am Platz.
Jedoch bin ich hier zur Zeit lieber als zu Hause. Denn hier habe ich einen großen Ansporn an mir zu arbeiten. Ich mach seit  ein paar Tagen wieder 30 day shred und sobald die Schule für die kinder wieder beginnt werde ich anfangen hier am Gardasee laufen zu gehen.
Vorbei an der wunderschönen Landschaft :)
Denn zur Zeit ist meine Stimmung leicht depressiv. Ich muss mich morgens quälen aus dem Bett zu kommen. Ich habe keine Lust mich
anzuziehen, weil ich mich nicht gerne ansehe, so wie ich zur Zeit bin.

Deswegen werde ich nächsten Monat auch an einer Laufchallenge teilnehmen. dies ist für mich viel leichter durchzuführen, als eine Challenge in der man aufs Essen achten muss.. das kann ich zur Zeit noch nicht weil ich nicht für mich selber kochen kann.

Liebste Grüße aus Bella Italia.
(Danke ihr fast 100 Follower!)

Mittwoch, 7. August 2013

Letzter Tag in Deutschland

Ich habe mich ewig nicht gemeldet. Zumindest kommt es mir so vor. So viel ist passiert und nichts davon habe ich niedergeschrieben. Es wäre besser gewesen es zu tun, so hätte ich wenigstens das Chaos in meinem Kopf etwas ordnen können.

Erst einmal vorweg war Sardinien wunderbar. Es war ein fantastischer Urlaub den ich wirklich genießen konnte. Zwar war ich wirklich unzufrieden mit meiner Figur und es fiel mir schwer mich im Bikini zu zeigen, aber ich habe so gut es geht versucht diese Gefühle und Gedanken abzuschütteln und zu verdrängen.
Ich konnte mich in dem Urlaub sogar zusammenreißen und halbwegs normal essen. ich habe weder gefressen noch gehungert. Es war der gesunde Mittelweg würde ich sagen.
Eigentlich sollte ich stolz sein, doch leider ist dem nicht so. Ich hätte lieber weiter kaum etwas gegessen, so wie es mir in Holland gelungen ist. Doch es ging leider nicht, weil meine Mutter mich dauernd dazu gedrängt hat etwas zu essen und mir mehrmals sagte, dass sie sich um mich sorgt.
Somit aß ich und versuchte damit so gut es geht klarzukommen.
Mir ist dann sogar im Urlaub etwas richtig positives passiert. Ein Italiener hat mich angesprochen, der auch oft am Pool war und meinte dass er mich schon mehrere Tage gesehen hat und sich immer gefreut hat mich zu sehen. Nach kurzem reden haben wir zusammen einen wirklich leckeren Espresso getrunken und ich fühlte mich einfach nur gut. Ich schrieb einen langen Text darüber, dass ich trotz meines Körpers (den ich wirklich zur Zeit verabscheue) wohl noch halbwegs in Ordnung aussehe. Ich weiß nicht.. irgendwie hat es mich wirklich aufgebaut.

Nach dem Urlaub ist jedoch leider alles etwas ausgeartet. Ich habe mal wieder viel zu viel gegessen und das ist keine Übertreibung. Ich bin entweder genau auf meinen Grundumsatz gekommen oder sogar darüber.
Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, außer dass ich mich schäme.. Gestern war ich extra noch Anziehsachen kaufen, die weiter fallen und meine Figur nicht betonen, sonder verstecken.
Es ist ziemlich traurig, wenn man bedenkt, dass ich im März meine Traumfigur schon erreicht hatte und ich jetzt wieder am Anfang stehe. Ich möchte mein Gewicht nicht hier hin schreiben, weil ich mich nicht traue und Angst vor euren Reaktionen habe, jedoch werde ich kämpfen.
Ab morgen bin ich in Italien und ich freue mich einfach unfassbar.
Ein Jahr weg von zu Hause, ein Jahr in dem ich selbstständig werden und zu mir finden kann. Es wird eine wichtige Zeit, die mich sehr prägen und verändern wird. Deswegen werde ich ab morgen einen Neuanfang versuchen. Einfach alles vergessen was war und noch einmal mein Glück versuchen. Es muss einfach klappen, denn so langsam verzweifel ich und weiß nicht mehr weiter.
Ich verliere langsam den Glauben an mich selbst.

Danke an Alle die meinen Blog lesen,verfolgen und ihn kommentieren. Es bedeutet mir wirklich sehr viel, dass ihr Interesse an meinem Leben zeigt.